
Jan Riedel wird neuer Bildungsminister des Landes Sachsen-Anhalt. Der amtierende hallesche Stadtratsvorsitzende aus den Reihen der CDU tritt damit die Nachfolge von Eva Feußner an. Sie war in den letzten Monaten durch diverse inhaltliche Kontroversen immer mehr unter Druck geraten und schließlich am Sonntag entlassen worden. Jan Riedel leitete bisher hauptberuflich das Lyonel-Feininger-Gymnasium in Halle.
Detlef Wend, Vorsitzender der Fraktion Volt / MitBürger, hält Riedel für eine gute Wahl: „Jan Riedel hat sein Verständnis für die Anforderungen an ein modernes Bildungswesen als Schulleiter des Lyonel-Feininger-Gymnasiums unter Beweis gestellt. Mit Pragmatismus und Mut zu neuen Wegen hat er es zu einer der beliebtesten Schulen in Halle gemacht. Ich hoffe, dass es ihm gelingt, diesen Ansatz auf die sachsen-anhaltische Bildungspolitik zu übertragen, und gratuliere ihm im Namen der Fraktion zu seiner Ernennung.“
In seiner Zeit als Stadtratsvorsitzender sei deutlich geworden, dass Riedel in der Lage ist, Konflikte lösungsorientiert zu moderieren. Dies erwarte die Fraktion Volt / MitBürger auch von seiner beginnenden Amtszeit. Wend weiter: „In den letzten Jahren konnte man den Eindruck gewinnen, im Bildungsministerium ginge es eher um die rigorose Durchsetzung der eigenen Weltsicht als um die besten Lösungen für Kinder und Jugendliche im Land. Jan Riedel kennt die daraus für Halle resultierenden Konflikte aus seiner Zeit im Stadtrat gut. Daher erwarten wir, dass er einen pragmatischen Umgang mit der großen Nachfrage nach Integrierten Gesamtschulen in Halle findet, anstatt – wie seine Vorgängerin – vor allem zu verhindern. Und mit Blick auf die großen sozialen Herausforderungen, die Halles Schulen zu bewältigen haben, muss er sich dafür einsetzen, die Schulsozialarbeit endlich dauerhaft zu sichern und sie von der fragilen städtischen Haushaltslage unabhängig zu machen. Mit diesen zwei Schritten wäre schon viel erreicht. Unserer Unterstützung kann er sich in diesem Fall sicher sein.“