
Bei der Fraktion Volt / MitBürger steht ein Umbruch an: Detlef Wend, der zuletzt den Fraktionsvorsitz übernommen hatte, gibt sein Stadtratsmandat ab. Wend wurde 2009 erstmals für die SPD in den Stadtrat gewählt. 2019 schloss er sich der Fraktion MitBürger an und zog 2024 erneut für die MitBürger für Halle in den Stadtrat ein.
„Alles hat seine Zeit. Ich habe mich 16 Jahre lang mit Herzblut für ein faires und soziales Miteinander in Halle eingesetzt. Das war nicht immer leicht, aber es hat sich gelohnt. Ich bin dankbar, die Chance dazu bekommen zu haben. Nun ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um einen Schritt zurückzutreten und damit den Weg für neue Persönlichkeiten und Ideen freizumachen“, so Wend. Um seine Fraktion mache er sich keine Sorgen: „Wir sind sehr gut aufgestellt und stellen drei der jüngsten Stadträtinnen und Stadträte. Das bringt eine Menge frischen Wind und Kreativität in den Rat. Gleichzeitig gibt es in der erweiterten Fraktion, der ich weiterhin angehören werde, viele erfahrene Köpfe, die unseren Stadträtinnen und Stadträten beratend zur Seite stehen werden.“
Für die Fraktion Volt / MitBürger saß Wend zuletzt im Bildungs-, Finanz- und Hauptausschuss sowie im Eigenbetriebsausschuss Kindertagesstätten. Den Vorsitz im Jugendhilfeausschuss hatte er bis 2024 zehn Jahre lang inne. Auf die Frage nach dem Erreichten sind es dann auch zuerst Jugendhilfethemen, die er anspricht: „Wir haben mit dafür gekämpft, dass Halle trotz aller finanziellen Schwierigkeiten überdurchschnittlich viele Schulsozialarbeiter hat. Die Etablierung der Kitasozialarbeit haben wir früh vorangetrieben. Mit viel Geduld haben wir für die Umsetzung des Kitaportals gesorgt. Und wir haben unseren Teil dazu beigetragen, dass die Jugendarbeit in Halle heute besser ausgestattet ist, als noch vor zehn Jahren.“
Im Bildungsbereich war er ein nachdrücklicher Verfechter des Bildungscampus Neustadt, der in Kürze an der Kastanienallee entstehen soll. Der Campus reiht sich in Wends hartnäckigen Einsatz gegen die in Halle vorherrschende Segregation und für die davon betroffenen ein. „Natürlich haben wir das Segregationsproblem nicht gelöst, viele Hebel dafür liegen gar nicht in unserer Hand. Aber dass dieses Thema im Stadtrat präsent bleibt, war mir immer wichtig.“
Den Fraktionsvorsitz wird nach der Sommerpause sein Stellvertreter Ferdinand Raabe übernehmen. Über die aus seinem Rückzug resultierenden Umstrukturierungen werde die Fraktion Volt / MitBürger zu gegebener Zeit informieren.